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490 Route 29.DAMASCUS. Bazar.

Beim Heraustritt aus diesem Bazar wendet man sich l. Hier
sind Verkäufer von Wasserpfeifen, besonders der sogen. Djôzen,
welche die Bauern rauchen. Die Cocosnussschalen (daher der
Name) werden mit Gold- und Silberblech beschlagen, ein ebenfalls
verzierter Stock hineingesteckt, auf den der Kopf aufgesetzt wird;
die Nuss wird mit Wasser gefüllt und der Rauch durch das Wasser
vermittelst eines Rohres, das in einem Winkel von 3035° zu dem
Pfeifenrohr steht, eingesogen.

Geradeaus geht der Weg zur Festung. Hier sieht man jenseit
eines Grabens die Unterbauten derselben mit ihren grossen fugen-
geränderten
Quadern von schöner Arbeit. An der Nordseite der
Festung läuft der Hauptarm des Barada vorbei. Diese Nordseite
ist am besten zu sehen, wenn man durch das alte Stadtthor Bâb el-
Feredj
hindurch in einen Bazar geht und in der Mitte desselben l.
in ein Kaffehaus eintritt. Die mit Bäumen bepflanzte Terrasse die-
ses
Kaffehauses nimmt sich Abends, wenn sie durch bunte Lampen
erhellt ist, gut aus. (Der Bazar, an welchem dieses Kaffehaus liegt,
führt in wenigen Schritten auf die oben genannte grosse Strasse.)

Statt nach der Festung hin geradeaus zu gehen, biegt man in
ein kleines Gässchen r. ab: zu beiden Seiten sind Kaufläden, theil-
weise
schon nach europäischer Art: hier wird Glas (fränkische
Waare), Tisch- und Küchengeschirr verkauft. Auf einigen offenen
Tischchen liegt die grünlich aussehende Henna, womit die arabischen
Damen ihre Fingernägel roth färben; in kleinen Fläschchen wird
Rosenöl feilgeboten (theuer). In dem nächstfolgenden überdeckten
Bazare beginnt die lange Reihe der Ellenwaarenhändler, welche
ebenfalls bereits sehr viele europäische Fabrikate verkaufen. Bald
macht die Strasse eine Biegung und man kommt zu einem Kreuzweg.
Links läuft eine kleine Bazarstrasse in ein Gässchen aus; in gerader
Richtung geht man einige Stufen hinunter in die Bazarstrasse der
Buchhändler (und zur Moschee, S. 502); dieselben treiben ihren
Fanatismus so weit, dass sie selbst das Geld des Ungläubigen
verachten, ja ihn meist gar keiner Antwort würdigen.

Statt jene Stufen hinunterzugehen, wenden wir uns r. und
schreiten auf einer wohlüberdeckten Strasse, in die nur von den
Seitenwänden des Daches über den Verkaufsläden einiges Licht
fällt, im Stoffbazare weiter. Besonders an Nachmittagen ist hier
ein Gedränge von Weibern, die in ihre weissen Leintücher eingehüllt,
den dünnen beblümten Schleier vor dem Gesicht, von Laden zu La-
den
watscheln, hundertmal probiren und lebhaft mit dem Kaufmann
wegen einiger Piaster Differenz handeln. Bisweilen verschieben sie
wohl den Schleier, um den Kaufmann zu bethören. Man erinnere
sich, dass es unanständig, selbst gefährlich ist, die muslimischen
Frauen allzu scharf anzusehen. Dazwischen reitet der türkische
Effendi, oft von einigen Soldaten begleitet, auf reich aufgezäumtem
Ross, durch das Getümmel; jeden Augenblick muss er innehalten
und dahrak, dahrak (eigentlich dein Rücken = gib Acht) rufen.